Die Schülerzeitung des Valentin-Heider-Gymnasiums

Interview mit unserer neuen Schulleiterin Frau Schmitt

Willkommen zurück

Seit diesem Schuljahr hat unsere Schule eine neue Schulleiterin. Das Team der Schülerzeitung hat sich vorgenommen sie besser kennenzulernen, und ihr deshalb ein paar Fragen gestellt.

Vielleicht können Sie sich zunächst in drei Sätzen vorstellen.

Ich bin die Frau Schmitt. Ich war hier, wie ihr wahrscheinlich wisst, schon lange Lehrerin für die Fächer Mathe, Physik und Informatik. Ursprünglich komme ich aus Regensburg. Mich hat es dann aber mit meiner Familie hierher verschlagen. Ich habe 3 Kinder und ich bin sehr, sehr gerne Lehrerin.

Wie sind Sie denn dazu gekommen, genau diese Fächer zu unterrichten?

Mir hat an sich schon immer vor allem Mathe ganz, ganz viel Spaß gemacht und ich wollte das unbedingt weitermachen. Ich wollte aber auch unbedingt Lehrerin werden.

Also wollten Sie schon immer Lehrerin werden und hatten keinen Plan B, was Sie sonst hätten machen wollen?

Eigentlich wollte ich wirklich schon seit der Grundschule Lehrerin werden und bin deswegen tatsächlich auch aufs Gymnasium gegangen. Für uns damals war das nicht so üblich. Ich habe zwischendurch dann kurz vor dem Abitur oder kurz vor Beginn des Studiums schon überlegt, ob es noch Alternativen gibt, ob etwas anderes besser wäre. Aber eigentlich war es für mich schon immer klar und ich habe mich dann auch dazu entschlossen, das zu machen.

Was genau gefällt Ihnen denn am Lehrer sein?

Ich finde es einfach total schön, mit Jugendlichen zusammenzuarbeiten und tatsächlich jemandem etwas beizubringen, Sachen so zu erklären, dass es jemand dann eben verstehen kann. Interessant ist aber natürlich auch der Umgang mit den Jugendlichen, mit ihnen zusammen zu sein und sie auch zu erziehen.

Und wie kam es dann dazu, dass Sie Schulleiterin werden wollten?

Ach, das hat sich einfach so im Laufe der Zeit entwickelt. Die Aufgaben sind im Laufe der Zeit immer gewachsen. Ich wollte tatsächlich schon immer noch ein bisschen mehr drüber hinaus machen als quasi „nur“ zu unterrichten. Ich wollte mich einfach auch ein bisschen weiterentwickeln. Man arbeitet ja im Laufe seiner Karriere wahrscheinlich etwa 40 Jahre an der Schule, und dann fand ich schon interessant, immer wieder neue Sachen auszuprobieren und neue Aufgaben zu übernehmen.

Wie gefällt es Ihnen bisher im VHG? Sie waren ja schon einmal an der Schule, aber jetzt aus der Perspektive der Schulleitung …

Gefällt mir wirklich sehr, sehr gut.

Was gefällt Ihnen bisher am besten?

Am besten gefällt mir, dass es einfach so eine tolle Gemeinschaft ist, dass alle so freundlich miteinander umgehen und dass es ein gutes, nettes Miteinander ist.

Haben Sie irgendwelche besonderen Ziele, die Sie dieses Schuljahr umsetzen wollen?

Zuerst werde ich mir ein bisschen Zeit lassen und mir erstmal alles in Ruhe anschauen, wie das hier läuft, und dann erst reagieren. Ich möchte jetzt eigentlich nicht direkt sofort alles umkrempeln, sondern erstmal in Ruhe schauen, was gut läuft, was schlecht läuft und eben erst dann reagieren.

Okay, gibt es etwas, worauf Sie sich besonders freuen dieses Schuljahr?

Gute Frage. Ich freue mich schon darauf, einfach wieder mit allen zusammenarbeiten zu dürfen und aber auch wirklich was bewegen zu können, weil ich denke, dass man als Schulleiter schon auch viele Möglichkeiten zu lenken und Einfluss zu nehmen hat. Ich möchte natürlich alle mit ins Boot holen, aber man kann ja schon ein paar Impulse setzen. Da hat man sehr viele Möglichkeiten. Das finde ich schön.

Wie stehen Sie zum Thema Nachhaltigkeit? Wollen Sie unsere Schule in den nächsten Jahren weiterhin nachhaltig gestalten?

Natürlich. Ich finde, da ist das VHG bereits auf einem sehr, sehr guten Weg und da wird auch schon wirklich viel gemacht. Deswegen will ich jetzt erstmal die Lehrkräfte und auch die Schülerschaft, die sich da engagiert, einfach bestmöglich unterstützen.

Was halten Sie von Tablets im Unterricht und der fortschreitenden Digitalisierung?

Ich bin an sich schon dafür, diese Technik zu nutzen, weil ich denke, sie ist mittlerweile im Alltag einfach Normalität. Deswegen finde ich es auch nur selbstverständlich, dass man sie auch in der Schule nutzt und euch und auch die Schule da heranführen muss. Ich denke aber, man muss natürlich aufpassen, wie man die Tablets im pädagogischen Sinn einsetzt. Da braucht man schon ein gutes Konzept.

Also wäre das etwas, was Sie dann auf jeden Fall im Laufe der nächsten Schuljahre verstärkt einführen wollen?

Ich denke, wir sind ja schon dabei. Wir werden schauen, und das werden wir eben auch in der Schulgemeinschaft diskutieren, wie wir das genau machen wollen – mit euch Schülern, aber natürlich auch im Kollegium. Aktuell beginnt die digitale Schule der Zukunft im Endeffekt ab der neunten Klasse. Für jüngere sehe ich es ein bisschen kritisch. Ich denke, da wird man dann wahrscheinlich Schritt für Schritt vorgehen.

Welche Herausforderungen sehen Sie denn im Bildungssystem bezogen auf die Tablets und die fortschreitende Digitalisierung?

Vor allem wie man den genauen Umgang regelt und wie man das Tablet wirklich sinnvoll nutzt, wo es uns wirklich weiterbringt im Unterricht aus Lehrerperspektive. Aber natürlich auch, wie man es schafft, dass die Nutzung nicht missbraucht wird. Ich sehe da momentan jetzt keine großen Probleme, aber ich denke, das ist trotzdem eine Herausforderung. Wenn man die Nutzung irgendwann komplett öffnet, dann finde ich es schwierig klar zu regeln, dass es wirklich nur für den Unterricht genutzt und nicht missbraucht wird. Das sehe ich als Herausforderung.

Und im allgemeinen Bildungssystem, sehen Sie da aktuell irgendwelche Herausforderungen?

Ja natürlich, speziell mit dem Einsatz von digitalen Medien. Sicher eine große Herausforderungen ist der Umgang mit der KI, weil ich denke, da muss das Bildungssystem wahrscheinlich auch noch ein bisschen genauer darauf reagieren. Wenn man jetzt Referate oder auch die W-Seminararbeit als typisches Beispiel nimmt, die ja theoretisch mit einer KI generiert werden können, muss man doch noch Einiges umstellen und lernen, wie man damit umgeht.

Wie meinen Sie hat Bildung sich seit Ihrer Schulzeit verändert? Gab es da schon große Entwicklungen?

Ja, Schule hat sich natürlich schon entwickelt. Einerseits natürlich sehr stark insofern, ich weiß nicht, ob es an der Schule liegt oder insgesamt am System, dass man einfach ein viel stärkeres Miteinander hat. Es ist bei weitem nicht mehr so hierarchisch wie es früher war. Das ist eigentlich ein großer positiver Punkt. Und natürlich hat sich die Aufgabenkultur oder auch der Lehrplan weiterentwickelt: Stichwort Kompetenzorientierung. Das war zum Beispiel zu meiner Zeit schon anders. Da hat man, wenn ich jetzt mal von Mathe sprechen kann, schon noch viel mehr auf Routinen, also auf reines Rechnen, Wert gelegt. Jetzt ist das, denke ich, schon komplexer geworden.

Finden Sie das gut oder eher schlecht?

Ich finde es schon gut, weil ich glaube, dass das jetzt auch die Fähigkeiten sind, die man braucht. Reines Wissen beispielsweise braucht man nicht mehr so stark, es ist ja alles sofort verfügbar im Internet. Es ist glaube ich eher wichtig, dass man das Wissen sortieren kann oder auch richtige Fakten sucht und bewertet. Man hat ja ziemlich schnell eigentlich alles verfügbar.

Dann sind wir eigentlich auch schon am Ende angekommen. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben

Gerne.

Alicia Hillwig | VHG News, 17.12.2024