Timişoara ist nicht nur für die Anzahl vieler verschiedener Glaubensrichtungen, sondern auch für seine kulturelle Vielfalt bekannt. Bürger mit unterschiedlichsten Nationalitäten und Herkünften treffen in der drittgrößten Stadt Rumäniens aufeinander. Die Bevölkerung setzt sich historisch aus Deutschen, Serben, Ungarn, Rumänen und Juden zusammen und bildet somit einen breitgefächerten Multikulturalismus im Land. Durch die ausgeprägte Vielfalt wurde Timişoara ehemals 2021 und erneut im Jahr 2023 zur europäischen Kulturhauptstadt gewählt. Bis heute findet man in der Stadt viele verschiedene kulturelle Einrichtungen, wie beispielsweise das deutsche und ungarische Staatstheater. Touristen beschreiben Timişoara als eine junge, dynamische Stadt, die viele kulturelle Spuren und Eindrücke hinterlässt.
Die Kathedrale der Heiligen Hierarchen ist ein gutes Beispiel für die Weltoffenheit und die kulturelle Pluralität der Stadt: Sie enthält Seitengewölbe, welche dem byzantinischen Stil der Hagia Sophia im heutigen Istanbul nachempfunden sind, die Fußbodenmosaike nehmen Muster des Banat auf. Die Türme dagegen sind im moldawischen Stil gehalten, während die Kirche den griechischen Heiligen Basilius dem Großen, Gregor von Nazianz und Johannes Chrysostomos gewidmet ist. Stilelemente verschiedener Kulturen wurden also zu einem architektonischen Gesamtkunstwerk kombiniert. Dies ist insofern erstaunlich, da die Kirche erst zwischen 1936 und 1940 gebaut wurde, also in einer Zeit, in der in vielen Teilen Europas Nationalismus und die Konzentration auf eine eigene nationale Identität vorherrschten.