Die Schülerzeitung des Valentin-Heider-Gymnasiums

Allgemeines zu Timisoara und geschichtlicher Hintergrund

Timişoara – diese Stadt hatte im Laufe der Geschichte schon viele Namen wie Zambara, Temeschburg, Temeswar und Temesvár. Sie wurde durch ihre lange Zugehörigkeit zu Österreich und Ungarn stark geprägt, daher wird die Stadt auch oft als „Klein-Wien“ bezeichnet. Timişoara hat 318.280 Einwohner, davon sind 2,25% Deutsche. Es ist die Hauptstadt des Kreises Timis und liegt 550 km von der Landeshauptstadt Bukarest entfernt. Die Menschen, die dort leben, sind hauptsächlich orthodoxe Christen. Timişoara ist eine Universitätenstadt mit Schwerpunkten in Physik, Medizin, Mechanik und Jura, zudem hat die Stadt 15 Partnerschaften mit anderen Städten wie Karlsruhe (Deutschland) oder Mulhouse (Frankreich).

Seit dem 2. Jahrhundert n. Chr. war Timişoara eine Provinz des Römischen Reichs. Von 553 an herrschten die Awaren zweihundert Jahre lang über das Gebiet. Zwischen dem 7. und dem 9. Jahrhundert bildeten sich dann zunehmend die rumänische Sprache und Kultur heraus. Im Jahr 1241 wurde die Stadt von den Tataren zerstört. Als dann Karl Robert I. im Jahre 1311 den ungarischen Thron bestieg, war das damalige Temesvár schon eine bevölkerungsreiche und befestigte Stadt. Der ungarische Monarch machte den Ort zu seiner Residenz und regierte zwischen 1316 und 1323 von hier aus für einige Jahre das ungarische Reich. Timişoara wurde 1716 zur Festungs- und Garnisonsstadt ausgebaut und 1857 wurde sie an das Eisenbahnnetz und die Kanalisation angeschlossen. 1861 vereinigte sich das Land unter dem Namen Rumänien. Während des Ersten Weltkriegs blieb Timişoara von Kampfhandlungen verschont, dagegen kam es im Zweiten Weltkrieg am 30./ 31. Oktober 1944 zu Bombardierungen der Stadt durch deutsche Luftstreitkräfte. Nach dem ungarischen Volksaufstand gingen Ende Oktober 1956 auch rumänische, ungarische, deutsche und andere Studenten beim Studentenaufstand in Timişoara auf die Straße. Am 15. Dezember 1989 fanden zahlreiche Demonstrationen und Unruhen statt, dies bildete den Anfang der rumänischen Revolution. Die Proklamation von Timişoara, in der die Aufständischen aus Timişoara am 11. März 1990 ihre politischen Ziele darlegten, ist als erstes Dokument zur Gründung eines demokratischen Rumäniens anzusehen.